Home

Berichte

 

Jungaale für die Oste

Landesweite Besatzaktion zur Bestandssicherung des Aales

Mitte Juli sind in ganz Niedersachsen rd. 500.000 Jungaale in die Gewässer eingesetzt worden. Davon rd. 94.000 im Bereich der Oste, dem längsten Zufluss der Elbe.

Organisiert und auch finanziell unterstützt wurde diese Aktion größtenteils aus EU- und Landesmittel und von den Anglern selbst, über den Landessportfischerverband Niedersachsen. Verbandsbiologe Ralf Gerken, hat gemeinsam mit dem Sprecher der ARGE Wanderfisch, Wolfgang Schütz, die Koordination der Verteilung der von der Aalversandstelle Halstenbeck gelieferten Jungaale vorgenommen. Bei der Schwebefähre in Osten wurden die Aale  an die Vereine der Ostebesatzgemeinschaft übergeben. Von diesen wurden die kleinen Aale, die pro Stück nur ca. 5 Gramm Gewicht haben, in das Fließgewä ssersystem der Oste und insbesondere auch deren Nebengewässer eingesetzt.

Insgesamt waren für den Bereich der Oste 468 Kg Jungaale eingeplant, die sich den erfreuten Anglern recht quirlig vorstellten. In ganz Niedersachsen, von Ostfriesland bis Harz, sind in diesen Tagen über den Landessportfischerverband insgesamt 4.000 Kg Farmaale in geeignete Gewässer eingesetzt worden. Von hier werden sie als erwachsende Tiere später, in etwa 12-15 Jahren, zum Ablaichen in die Sargassosee abwandern können. In Stückzahl sind das etwas über 500.000 kleine Aale. Dazu kommt noch der Besatz, der durch Fischereigenossenschaften, einigen Berufsfischern und dem Landesfischereiverband Weser-Ems vorgenommen wurde. Das ist die bislang größte Besatzaktion für den Aal.

Mit diesen Besatzaktionen haben die Angler und Fischer wieder einen wichtigen Schritt in Richtung Arterhaltung für den vom Aussterben bedrohten Wanderfisch unternommen. Bereits 2011 und 2012 sind entsprechende Besatzaktionen getätigt worden.

Die Angler selbst setzten ebenfalls schon frühzeitig ein Zeichen und erhöhten freiwillig die Mindestlänge für gefangene Aale auf 45 Zentimeter. Eine Aktion, die allgemein Beachtung und von verschiedenen Verbänden mitunterstützt wurde. Selbst die Niedersächsische Küstenfischereiverordnung nahm diesen Schritt der Angler auf. Es wurde im Frühjahr auch hier das Mindestmaß für den Aal entsprechend geändert.

Bleibt nun zu hoffen, dass diese Aktionen in den nächsten Jahren Wirkung zeigen und sich der Aal wieder in seinem Bestand erholt. Allerdings muss der Mensch noch mehr machen, denn nur mit neuem Besatz ist dem Aal allein nicht zu helfen. Es muss auf jeden Fall dringend dafür gesorgt werden, dass keine Flussverbauungen den Wanderfischen den Weg zu ihren Laichplätzen verwehren.

Bericht und Fotos Hans-Dieter Kück

 

  

Sehnsüchtig erwartet: Der Transporter mit den Aalen

 

 

Auf den Weg in das neue Quartier...

 

 

Viele tausend Jungaale wurden umgesetzt

 

 

Gewässerwart Wolfgang Buck bringt die ersten Aale zum Transportwagen

 

 

Biologe Ralf Gerken, rechts, koordinierte die Aalbesatzmaßnahme